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The Public Opinion Afro Orchestra: Naming & Blaming (Review)

Artist:

The Public Opinion Afro Orchestra

The Public Opinion Afro Orchestra: Naming & Blaming
Album:

Naming & Blaming

Medium: CD/Download
Stil:

Afrobeat / Global Music / Jazz

Label: Hope Street
Spieldauer: 58:21
Erschienen: 24.05.2019
Website: [Link]

Afrobeat fürs Hier und Jetzt: "Naming & Blaming" ist in pedantischer sechsjähriger Arbeit entstanden und transzendiert das Genre im Geiste von Fela Kutis bahnbrechenden öffentlichen wie künstlerischen Tätigkeiten in den 1970ern in Nigeria. THE PUBLIC OPINION AFRO ORCHESTRA aus der australischen Metropole sprechen sich dem stilprägenden Revolutionär ähnlich gegen gesellschaftliche und politische Missstände aus, während sie die Tradition ihrer Musikkultur zukunftsträchtig frisch halten.

Man kennt die fiebrig pulsierende Atmosphäre, durch die sich der Sound von POAO, wie ihre Fans sie kurz nennen, vor allen anderen Merkmalen auszeichnet. Das 17-köpfige Ensemble setzt auf einem stark perkussiv geprägtem Rhythmus-Fundament auf fette Bläser-Sätze und größtenteils ausufernde Arrangements, in deren Zentrum meistens Lead-Sänger Lamine Sonko steht. Rap und Hip Hop (verantwortlich dafür zeichnet in erster Linie der MC One Sixth) als marginale Einflüsse kommen allerdings ebenso zum Tragen wie die Unmittelbarkeit des "weißen" Rock, die sich beispielsweise im eröffnenden 'No Passport' niederschlägt.

"Naming & Blaming" strotzt vor bezaubernden Grooves, entspricht aber gleichzeitig auch einer Art monotoner Klanghypnose mit sogartiger Wirkung. Die Vokalkünstler üben mit positiver Attitüde beißende Kritik an bestehenden Verhältnissen, wofür speziell 'Fight So Hard', eine Ode an den freien Willen und die Ermächtigung des Selbst, exemplarisch steht- Im getragenen Titelstück hingegen, einem nicht weniger verbindlichen Sozialkommentar, steht lyrisches Saxofonspiel im Vordergrund Die Rhythmen allein lassen zu keiner Zeit zu, dass eine negative oder sogar resignierende Stimmung aufkommt, sondern ermuntern und ermutigen sogar im Gegenteil, falls man sich nicht einfach nur von den Tracks unterhalten lässt, weil sie größtenteils ausgesprochen tanzbar sind.

Um dem Album auch visuell die Krone aufzusetzen, haben POAO für die grafische Gestaltung mit dem ikonischen Künstler Lemi Ghariokwu zusammengearbeitet, der eben auch die Layouts für Fela Kutis revolutionäre Werke anfertigte.

FAZIT: "Naming & Blaming" kommt im Idiom Afrobeat einer musikalischen Kampfansage gegenüber machtgierigen, skrupellosen Politikern gleich, doch die zugehörige Musik könnte erhebender nicht sein. Dass THE PUBLIC OPINION AFRO ORCHESTRA auf ihrem zweiten Langspieler darüber hinaus als Instrumentalisten eine Ausnahmestellung innehalten, die ihnen so schnell niemand abspenstig machen dürfte, ist im Zuge ihres Engagements fast schon Nebensache.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 1955x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 13 von 15 Punkten [?]
13 Punkte
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Tracklist:
  • No Passport
  • Fight So Hard
  • Medicine
  • Naming & Blaming
  • The System

Besetzung:

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